Eine aktuelle Analyse von ECC Handel in Köln und Preisanalytics bestätigt, dass die Preise auf dem Amazon Marketplace am häufigsten geändert werden und der Online-Marktplatz darüber hinaus mit deutlichem Abstand als Preisführer bei den beliebtesten Markenprodukten gilt.
Untersucht wurden die beliebtesten Markenprodukte im Onlinesektor. Der Amazon Marketplace bietet demzufolge 12 Prozent der definierten Produkte zum günstigsten Preis an. Auf Platz 2 der günstigsten Preise rangiert MeinPaket.de, wobei der Marktplatz des DHL Riesen seine Preise deutlich seltener als Amazon anpasst. Weniger Preisänderungen führen die Shops von Otto, Hertie und shoppingfever.de durch, obwohl sie es unter die Top 11 der Webshops mit der größten Auswahl an Top-Sellern schaffen.
Diese Studie verdeutlicht, dass der Amazon Marketplace für viele Markenhersteller ein großes Risiko hinsichtlich Preiserosionen birgt. Eine direkte Geschäftsbeziehung mit Amazon hingegen beinhaltet eine geringere Dynamik in der Preisänderung und führt auch zu geringeren Preiserosionen. Dieses Phänomen ist primär durch das Marketplace Geschäftsmodell von Amazon geschuldet. Durch die homogene Produktpräsentation auf Amazon, haben Marketplace Händler bei Markenprodukten, welche von mehreren Anbietern vermarktet werden, kaum eine Möglichkeit ein weiteres Differenzierungsmerkmal neben der Preisgestaltung aufzuführen.
Dies führt unweigerlich zu Preiserosionen, welche vor allem dem stationären Handel zu schaffen machen. Markenhersteller ohne selektives Vertriebssystem haben aus kartellrechtlichen Gründen kaum Möglichkeiten, den Handel ihrer Produkte auf dem Amazon Marketplace zu unterbinden.
Ein Dilemma, welches auf der Agenda der E-Commerce Strategie eines jeden Markenherstellers stehen sollte.
